Ohio: Romell Broom, Überlebender einer Hinrichtung, vermutlich an Covid-19 gestorben

Ein Todestraktinsasse aus Ohio, der 2009 einen Hinrichtungsversuch durch eine tödliche Injektion überlebt hat, ist möglicherweise an Komplikationen von Covid-19 gestorben, so das staatliche Gefängnissystem.

Der 64-jährige Romell Broom wurde auf die „Covid-19-Wahrscheinlichkeitsliste“ gesetzt, die von der Abteilung für Rehabilitation und Strafvollzug geführt wird. Bei Insassen auf dieser Liste besteht der Verdacht, dass sie an Covid-19 gestorben sind, bis ein Totenschein ausgestellt wird.

Der US-Bundesstaat Ohio versuchte erfolglos den damals 53-jährigen Broom am 15. September 2009 durch eine tödliche Injektion hinrichten zu lassen. Die Exekution wurde nach zwei Stunden abgebrochen, als die Ausführenden nach 18 Einstichen immer noch keine geeignete Vene finden konnten und Broom vor Schmerzen weinte.

Broom wurde in den Todestrakt zurückgebracht, wo er jahrelang erfolglos darum kämpfte, eine zweite Hinrichtung zu vermeiden. Seine Anwälte reichten Argumente beim Obersten Gerichtshof der USA ein, dass ihm ein zweiter Versuch erspart bleiben sollte. Sein letzter Hinrichtungstermin war im Juni, aber im Frühjahr verschob Gouverneur Mike DeWine den Termin auf März 2022.

Ohio befindet sich nun faktisch unter einem Todesstrafenmoratorium, da der Republikaner DeWine gesagt hat, dass die tödliche Injektion nicht länger eine Option sei, weil der Staat nicht in der Lage ist, Medikamente zu finden. Er sagt, die Gesetzgeber müssten eine neue Methode wählen.

Quelle: https://www.theguardian.com/world/2020/dec/29/death-row-inmate-who-survived-execution-attempt-dies-romell-broom