Iran: Erneute Hinrichtung einer Frau – mindestens vierte Exekution einer Frau seit Februar

Am vergangenen Sonntag wurde im Iran erneut eine Frau gehängt. Die Hinrichtung fand im Gefängnis von Taybad in der iranischen Provinz Khorasan Razavi statt, wurde im Iran aber bislang noch nicht öffentlich bestätigt.

Bei der Hinrichtung soll es sich um die Iranerin Nafiseh Pakmehr gehandelt haben, die vor acht Jahren zum Tode verurteilt worden war. Nur sechs Tage zuvor war die wegen Mordes angeklagte Maryam Karimiwar im Gefängnis von Lakan hingerichtet worden. Bereits im Februar dieses Jahres waren die Hinrichtungen zwei weiterer Frauen bekanntgegeben worden.

Mit Nafiseh Pakmehr sind es inzwischen 116 weibliche Gefangene, die im Iran seit der Machtübernahme durch Hassan Rouhani im Jahr 2013 hingerichtet wurden. Die meisten der zum Tode verurteilten Frauen im Iran wurden wegen angeblichen Mordes angeklagt. Oftmals fanden die Taten aufgrund häuslicher Gewalt und aus reiner Notwehr statt. Das iranische Gesetz sieht hierbei jedoch keine Differenzierung vor und verhängt unabhängig der Umstände obligatorisch die Todesstrafe.

Der Iran zählt im weltweiten Vergleich zu den Staaten, in denen am meisten Todesurteile verhängt und auch vollstreckt werden. Hinrichtungen werden üblicherweise durch den Strang durchgeführt. Weitere Informationen zu der Todesstrafe im Iran finden Sie in dem Länderbericht „Die Todesstrafe im Iran“ auf der Website der Initiative gegen die Todesstrafe.

Quelle und weitere Informationen:
Another woman hanged in Iran after 8 years of imprisonment“, Women are force for change vom 19. März 2021.