Oklahoma: Todesurteil von Julius Jones am Tag seiner Hinrichtung umgewandelt

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Oklahoma, Kevin Stitt, hat den Häftling Julius Jones, der am Donnerstagabend hingerichtet werden sollte, begnadigt. Auf Empfehlung des staatlichen Begnadigungs- und Bewährungsausschusses handelte der Republikaner Stitt wenige Stunden vor der geplanten Hinrichtung.

Stitt reduzierte Jones‘ Strafe für die Ermordung eines Geschäftsmanns im Jahr 1999 auf lebenslänglich ohne Möglichkeit der Bewährung. Der Gnadenausschuss hatte lebenslänglich mit der Möglichkeit der Bewährung empfohlen, und das bereits Anfang des Monats.

Der 41-jährige Jones, der seit mehr als zwei Jahrzehnten seine Unschuld beteuert, sollte im Staatsgefängnis in McAlester eine tödliche Injektion erhalten. Die bevorstehende Hinrichtung hatte in ganz Oklahoma und in den USA Proteste ausgelöst.

Vor seiner Entscheidung traf sich Stitt mit Jones‘ Anwälten und der Familie des Opfers. Die Mutter von Jones hatte am Montag vergeblich versucht Stitt zu treffen.

Jones behauptet, der eigentliche Mörder, ein Highschool-Freund und Mitangeklagter, der gegen ihn ausgesagt hat und nach 15 Jahren freigelassen wurde, habe ihn reingelegt. Der Begnadigungs- und Bewährungsausschuss stimmte zweimal mit 3:1 Stimmen für eine Begnadigung von Julius Jones.

In einer separaten Abstimmung am Mittwoch stimmte das Gremium mit 3:2 Stimmen für die Begnadigung eines weiteren Todestraktinsassen, Bigler Stouffer, und begründete dies mit Bedenken hinsichtlich der staatlichen Protokolle für die tödliche Injektion. Stouffer soll am 9. Dezember hingerichtet werden.

Oklahoma beendete im vergangenen Monat ein sechsjähriges Hinrichtungsmoratorium, das durch Bedenken über die Methoden der tödlichen Injektion ausgelöst wurde. John Marion Grant krampfte und erbrach, als er am 28. Oktober hingerichtet wurde.

Quelle: https://www.theguardian.com/us-news/2021/nov/18/julius-jones-execution-oklahoma-lethal-injection