Texas: Hinrichtungsaufschub für Melissa Lucio – nur zwei Tage vor der geplanten Exekution

Nur zwei Tage vor ihrer für Mittwoch geplanten Exekution durch den US-Bundesstaat Texas hat Melissa Lucio durch ein texanisches Gericht einen Hinrichtungsaufschub erhalten.

Die 53-jährige Mutter von 14 Kindern wurde zum Tod verurteilt, weil sie 2007 ihre zwei Jahre alte Tochter Mariah getötet haben soll. Das Berufungsgericht Texas Court of Criminal Appeals setzte die Hinrichtung aus und verwies den Fall zurück an ein untergeordnetes Gericht.

Zu prüfen seien möglicherweise falsche Zeugenaussagen, ohne welche die Geschworenen sie nicht verurteilt hätten, und zuvor nicht verfügbare wissenschaftliche Beweise hinsichtlich der Verletzungen des Kindes sowie unterschlagenes Beweismaterial zugunsten der Angeklagten, sodass die Schuldfrage als solche neu aufgerollt werden muss.

Mittlerweile bestehen gravierende Zweifel daran, dass Melissa Lucio ihre Tochter Mariah misshandelt hat und für ihren Tod verantwortlich ist – vielmehr spricht viel dafür, dass sich das Kind die Verletzungen durch den Sturz von einer Treppe zugezogen hatte.

Die Familie von Melissa Lucio sowie Organisationen wie Death Penalty Action und zahlreiche Prominente haben sich in den letzten Wochen und Monaten mit einem beispiellosen Engagement und Aufwand dafür eingesetzt, Melissa Lucios Fall national und international bekanntzumachen.

Mit dem Slogan „Watch the Film“ forderten die Aktivisten auf, einen Dokumentarfilm über Melissa Lucio anzusehen, der eindrucksvoll massive Zweifel an der Schuld der Frau hispanischer Herkunft streut.

Weitere Informationen:
Website „FREE MELISSA LUCIO“
Melissa Lucio: 10 Facts You Should Know About This Innocent Woman Facing Execution

Quelle: https://www.houstonchronicle.com/news/houston-texas/texas/article/Melissa-Lucio-gets-stay-of-execution-2-days-17124605.php