Texas: John Henry Ramirez hingerichtet – gegen den Willen des zuständigen Staatsanwalts

Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 38-jährige John Henry Ramirez mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet.

Er war zum Tod verurteilt für den Raubmord an einem 46-jährigen Angestellten eines Lebensmittelgeschäftes im Jahr 2004. Ramirez fand kaum mehr als einen Dollar bei ihm und stach 29 mal auf sein Opfer ein.

Er hatte bereits für September 2021 einen Hinrichtungstermin und erhielt damals in letzter Minute einen Aufschub, weil Texas ihm den gewünschten geistlichen Beistand verweigert hatte. Diesmal war ein Pastor seiner Wahl anwesend, der laut beten und ihn berühren durfte und nicht Angestellter der texanischen Gefängnisbehörde sein musste.

In seinen letzten Worten an die Angehörigen seines Opfers gab Ramirez seiner Reue Ausdruck: „Ich habe Reue und Bedauern, dies ist eine so abscheuliche Tat. Ich hoffe, dass dies ein Trost für Sie ist. Wenn es Ihnen hilft, dann bin ich froh. Ich hoffe, dass es Ihnen in irgendeiner Form hilft, einen Abschluss zu finden.“

Die Hinrichtung von Ramirez wurde trotz des Einspruchs des zuständigen Bezirksstaatsanwalts durchgeführt, der sich bemüht hatte, die Exekution zu stoppen.

Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs über das Recht von Ramirez, einen Seelsorger seiner Wahl dabei zu haben, hatte ein Mitarbeiter des Büros des Bezirksstaatsanwalts von Nueces County, Mark Gonzalez, ohne Wissen seines Chefs einen neuen Hinrichtungstermin beantragt, obwohl dieser die Todesstrafe aus ethischen Gründen ablehnt. Gonzales forderte vergeblich die Aufhebung des von ihm nicht beantragten Exekutionstermins und Ramirez‘ Anwälte reichten keine letzten Berufungen ein, die die Vollstreckung des Todesurteils hätten verhindern können.

Quellen:
https://www.texastribune.org/2022/10/04/john-ramirez-texas-execution/
https://nypost.com/2022/10/05/texas-executes-inmate-john-henry-ramirez-who-fought-prayer-touch-rules/