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01.10.2004 | USA: Ashcroft will häufiger Todesstrafe verhängen

John Ashcroft, US-Justizminister und leidenschaftlicher Anhänger der Todesstrafe, wurde bereits kurz nach Antritt seines Amtes vor 4 Jahren mit einer Studie konfrontiert, der zufolge die Todesstrafe auf Bundesebene in den USA sehr ungleichmäßig verhängt wird. Die Mehrzahl aller Todesurteile wird in nur wenigen Distrikten in Texas und Virginia verhängt. Ashcroft zog daraus den Schluss, dass die Todesstrafe häufiger und flächendeckender verhängt werden solle.

Er machte erheblichen Druck auf Bundesstaatsanwälte überall in den USA, vor allem auch auf solche in Bundesstaaten ohne eigene Todesstrafe, aggressiver und entschlossener die Todesstrafe anzustreben.Kritiker werfen Ashcroft vor, dass er durch sein aggressives Vorgehen, die Bundeskompetenzen überschreite mit dem Ziel, die Todesstrafenpraxis der Einzelstaaten zu unterlaufen und die Todesstrafe zu einer Realität in allen US-Staaten zu machen, auch in den Staaten, die die Todesstrafe abgeschafft haben oder sie nicht oder sehr selten anwenden.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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