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27.01.2004 | USA: Supreme Court will Todesstrafe für minderjährige Täter überprüfen

Washington (AP) Zwei Jahre nach dem Verbot von Hinrichtungen geistig zurückgebliebener Mörder will der Oberste Gerichtshof der USA überprüfen, ob die Todesstrafe für minderjährige Täter verfassungswidrig ist.

Wie das Gericht am Montag in Washington bekannt gab, soll die Prüfung wahrscheinlich in der kommenden Sitzungsperiode erfolgen.Die Richter beschlossen, sich mit dem Fall eines Verurteilten aus dem US-Staat Missouri zu befassen, der 1993 als 17-Jähriger eine Frau ausgeraubt und getötet hatte. Christopher Simmons war zunächst zum Tod verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof von Missouri hatte die Todesstrafe für Mörder, die zur Tatzeit jünger als 18 Jahre waren, jedoch als verfassungswidrig abgelehnt und stattdessen eine lebenslange Haft gegen Simmons verhängt.

Bereits im vergangenen Jahr hatten vier der neun Richter des Supreme Court die Hinrichtung zur Tatzeit Minderjähriger als 'beschämend' kritisiert. 1989 hatte der Gerichtshof solche Exekutionen dagegen noch für zulässig erklärt. Nach Angaben des Informationszentrums zur Todesstrafe sitzen in den USA landesweit 82 Verurteilte in Todeszellen, die ihre Taten als Minderjährige begangen hatten. 22 zur Tatzeit Minderjährige seien in den vergangenen Jahren hingerichtet worden.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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