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12.12.2005 | Kalifornien: Schwarzenegger kennt keine Gnade

Das Büro des Gouverneurs gab Arnold Schwarzeneggers Entscheidung am Montagabend bekannt. Damit wird der frühere Bandenchef Stanley 'Tookie' Williams wohl in der Nacht zum Dienstag um 0.01 Uhr Ortszeit (9.01 Uhr MEZ) durch eine Giftspritze sterben.

Laut Medienberichten begründete Schwarzenegger seine Entscheidung damit, dass er trotz eingehender Prüfung 'keine Rechtfertigung' für eine Begnadigung habe finden können. Schwarzenegger hatte sich mit seiner Entscheidung viel Zeit gelassen, die Stimmung in den USA war geteilt.

Auf der einen Seite stand die mehrheitlich für die Todesstrafe votierende kalifornische Öffentlichkeit, auf der anderen Seite die Kritik seiner einflussreichen Familie und vieler Hollywood-Kollegen, die sich klar gegen dieselbe stellen.

Zahlreiche prominente Bürgerrechtsaktivisten, Musiker und Filmschauspieler hatten sich für den verurteilten Vierfach-Mörder eingesetzt, da er im Gefängnis der Gewalt abgeschworen hatte. Unter ihnen Bischof Desmond Tutu und Winnie Mandela, die Schauspieler Jamie Foxx, Dannie Glover, Anjelica Houston, Tim Robbins und der Pastor Jesse Jackson. 50.000 Menschen unterzeichneten eine Petition. Auch das Gnadengesuch von Williams' Anwälten argumentierte damit, dass sich dieser in der Haft geläutert habe. In seinen Kinderbüchern warnt der 51-Jährige vor der Bandenkriminalität, weshalb er mehrfach für den Friedens- und Literaturnobelpreis vorgeschlagen wurde.

Schwarzenegger hat damit während seiner Amtszeit bereits drei Gnadengesuche von Todeskandidaten abgewiesen.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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