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11.04.2005 | USA: Todesstrafe verliert weiter an Unterstützung - ehemalige Befürworter überdenken öffentlich ihre Position

Rick Santorum, konservativer republikanischer Senator und bisher heftiger Befürworter der Todesstrafe, erklärte vor zwei Wochen, dass er seine bisherige Position in Frage stelle.

Durch eine Sprecherin ließ er mitteilen: 'Während ich nach wie vor glaube, dass die Todesstrafe einigen Wert hat, habe ich doch gesehen, dass es ernsthafte Fragen in Bezug auf ihre Anwendung gibt, so z.B. die mögliche Verurteilung Unschuldiger. Während ich früher ein bedingungsloser Befürworter war, neige ich jetzt dazu, mehr Vorsicht zu empfehlen.'

Einen ähnlichen Sinneswandel ließ Sam Brownback, ein konservativer Republikaner aus Kansas erkennen. Brownback erklärte, dass die Todesstrafe die Anstrengung konterkariere, eine Kultur des Lebens (Culture of life) zu etablieren. Die 'culture of life' Formulierung wurde von Gegnern der Sterbehilfe im Fall Terri Schiavo häufig verwendet.

'Wenn wir versuchen, eine Kultur des Lebens zu etablieren, ist es schwierig, dass der Staat Hinrichtungen durchführt.' Brownback schlug vor, dass keine Steuergelder mehr für Abtreibungen und Hinrichtungen verwendet werden dürften.'Meine Hoffnung ist, dass wir eine links-rechts Koalition für das Leben schaffen können'

Brownbacks Kommentar deutet eine mögliche Verbreiterung des konservativen 'culture of life' Konzepts an, dass sich bisher im wesentlichen auf Ablehnung von Abtreibungen, gleichgeschlechtlicher Ehen und Stammzellenforschung beschränkte.

Der Sinneswandel konservativer Politiker ist Teil einer breiteren Bewegung weg von der Todesstrafe. In den letzten Jahren sind die Anzahl der Todesurteile, die Anzahl der Hinrichtung und die öffentliche Unterstützung der Todesstrafe kontinuierlich gesunken.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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