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01.10.2006 | ai: Ramadan-Appelle an Saudi-Arabien und Jemen

Die genaue Zahl der zum Tode Verurteilten in Saudi-Arabien und Jemen ist nicht bekannt, es wird aber angenommen, dass es sich um mehrere hundert Personen handelt. Die Gefangenen sind täglich enormen Stress ausgesetzt durch die ständige Gefahr, hingerichtet zu werden und durch andere Faktoren wie Isolationshaft, fehlenden Kontakt zur Außenwelt und mangelhafte rechtliche Vertretung. Viele Gefangene sind verurteilt worden aufgrund von Geständnissen, die unter Zwang zustande kamen. Viele ausländische Gefangene wurden in Verfahren verurteilt, denen sie sprachlich nicht folgen konnten.

Zu diesen Gefangenen gehört auch der 28 jährige Nigerianer Suliamon Olyfemi, der zusammen mit 12 Landsleuten am 22. November 2004 in einem Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit drei Richtern vorgeführt wurde, ohne dass ihnen ein Rechtsbeistand, ein konsularischer Vertreter ihres Landes oder Dolmetscher zur Verfügung gestellt worden wäre. Bei einer Gerichtsanhörung am 16. Mai wurde Suliamon Olyfemi nach Angaben der anderen Angeklagten zum Tode verurteilt. Die anderen 12 Männer wurden zu 5 Jahren Gefängnis und 500 Peitschenhieben verurteilt. Obwohl amnesty international den Fall international bekannt machte und zu Appellen aufrief, wurde das Todesurteil gegen Olyfemi am 30. November 2005 bestätigt und die Prügelstrafe für die anderen Gefangene auf 700 Peitschenhiebe erhöht.

Im für Angehörige des Islams heiligen Monat Ramadan, der vom 23. September bis zum 22. Oktober dauert, kam es in der Vergangenheit zu zahlreichen Begnadigungen in Saudi-Arabien und Jemen. Insofern kann es gerade jetzt sinnvoll und erfolgversprechend sein, Appelle für Suleimon Olyfemi und andere Gefangene an die entsprechenden Politiker und Behörden zu schicken.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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