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17.08.2006 | Großbritannien: Begnadigung nach 90 Jahren

Wie Großbritanniens Verteidigungsminister Des Browne ankündigte, werden 306 Briten, die während des 1. Weltkriegs wegen Desertation oder Feigheit hingerichtet wurden, eine formale Begnadigung erhalten.

Einer von ihnen ist Private Harry Farr (Bild), der am 16. Oktober 1916 von einem Kriegsgericht wegen Feigheit vor dem Feind zum Tode verurteilt und am nächten Morgen erschossen wurde.

Farr hatte in der Schlacht an der Somne und der Schlacht bei Neuve Chapelle gekämpft. Er war in der Zeit zwischen 1915-16 viermal krank gemeldet. Zuletzt verbrachte er 5 Monate in einem Hospital wegen schwerer psychischer Probleme, die alle Symtome eines Schützengrabenschocks aufwiesen. Als er im September 1916 wieder kämpfen sollte, weigerte sich Harry Farr in den Schützengraben zu gehen. Er gab an, dass er das Geräusch der Artillerie nicht ertragen könne und sich nicht gesund fühle.

Farrs inzwischen 93 jährige Tochter sagte:'Ich bin so erleichtert, dass sein Martyrium nun zu Ende ist und die Erinnerung an meinen Vater nun intakt ist.'

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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