20.03.2006 | Neuer Report zur Todesstrafe von amnesty international
Weltweit warten derzeit mehr als 20.000 Menschen in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung. Dies geht aus dem Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zur Todesstrafe hervor, der am Donnerstag in London veröffentlicht wird. Die meisten Todesurteile wurden im vergangenen Jahr in China vollstreckt, gefolgt von Iran, Saudi-Arabien und den USA. Insgesamt ging die Zahl der Hinrichtungen allerdings deutlich zurück.
Amnesty ermittelte, dass im vergangenen Jahr 2148 Todesurteile in 22 Ländern vollstreckt wurden. Ein Jahr zuvor waren es noch 3797 Hinrichtungen in 25 Ländern gewesen. Mit Abstand die meisten Exekutionen gab es in China, wo mindestens 1770 Menschen gehenkt wurden. Amnesty stützt sich dabei auf offizielle Angaben der Behörden. Allerdings gibt es auch Schätzungen, wonach in China jedes Jahr zwischen 8000 und 10000 Todesurteile vollstreckt werden.
China verhängt für 68 Delikte die Todesstrafe, darunter auch für Steuerhinterziehung, Unterschlagung oder Drogenvergehen. Im Iran starben mindestens 94 Menschen auf staatliche Anordnung. Saudi-Arabien richtete mindestens 86 Menschen hin. In den USA wurden 60 Menschen exekutiert. Zu den weiteren Ländern, die Todesurteile vollstreckten, gehörten Pakistan (30), Jemen (24), Vietnam (21) und Jordanien (11).
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de