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23.04.2007 | Irak: mindestens 100 Hinrichtungen seit Wiedereinführung der Todesstrafe 2004

Berlin, 20. April 2007 – Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im August 2004 haben die Behörden im Irak mehr als 270 Menschen zum Tode verurteilt und mindestens 100 Menschen hingerichtet, davon allein mindestens 65 im letzten Jahr. Damit zählte der Irak 2006 nach China, Iran und Pakistan zu den vier Ländern mit den weltweit meisten Hinrichtungen.

Wie ein heute veröffentlichter Bericht von amnesty international (ai) zeigt, kommen zahlreiche Todesurteile nach unfairen Prozessen zustande. Vorwürfen, die Geständnisse seien durch Folter erwirkt worden, gehen die Gerichte nicht nach. Teilweise werden sogar erzwungene Geständnisse zugrundegelegt, die vor der Verhandlung im nationalen Fernsehen ausgestrahlt wurden.'

Der Anstieg dieser schlimmsten Form grausamer und unmenschlicher Behandlung ist dramatisch; damit ist der Irak auf dem Weg zurück in die brutalen Zeiten der Vergangenheit', sagte die ai-Irak-Expertin Ruth Jüttner. 'Wir fordern die irakische Regierung auf, einen sofortigen Hinrichtungsstopp zu erlassen, verhängte Todesstrafen in Haftstrafen umzuwandeln und dafür zu sorgen, dass Gerichtsverfahren gemäß international gültiger Standards durchgeführt werden', sagte Jüttner.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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