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31.05.2007 | Italien: Lebenslänglich Verurteilte bitten um Todesstrafe

Rom. SDA/DPA/baz. Die Todesstrafe sei besser als lebenslange Haft. Davon sind 310 lebenslang verurteilte italienische Gefängnisinsassen überzeugt. In einem Brief bitten sie Staatspräsident Giorgio Napolitano, zum Tode verurteilt zu werden.

Sie seien müde, jeden Tag ein kleines Stück zu sterben, und hielten wegen der schwierigen Haftbedingungen die Todesstrafe für besser.

Die lebenslange Haft sei ein Tod, «der in Schlückchen getrunken wird». Sie sei daher 'stärker als der Tod selbst', hiess es in dem Brief, wie die österreichische nachrichtenagentur APA am Donnerstag berichtete. Die lebenslange Haft mache das Leben sinnlos, weil die Zukunft gleich mit der Vergangenheit sei.

Unterzeichnet wurde der Brief von Personen, die wegen Mafia- Zugehörigkeit und politischem Terrorismus zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Zu ihnen zählen auch die Mörder von Anti-Mafia- Richtern.Der Brief an Präsident Napolitano wurde mit Hilfe der Senatorin Maria Luisa Boccia veröffentlicht, die sich für die Abschaffung der lebenslangen Haft einsetzt.

In Italien verbüssen derzeit rund 1300 Personen eine lebenslange Haft ab, darunter 25 Frauen. 97 Personen haben bereits mehr als 26 Jahre abgesessen.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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