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09.12.2008 | „Halbe“ Hinrichtung im Iran

Nach Berichten der iranischen Nachrichtenagentur IRNA wurde in Kazerun ein Mann in letzter Sekunde vor der Hinrichtung gerettet: er hing bereits für einige Minuten am Seil als die Verwandten des Opfers sich doch noch bereit erklärten, sein Leben gegen Zahlung eines Blutgeldes zu verschonen.

Der Staatsanwalt des Gerichtes in Kazerun sagte am Sonntag, der Mann sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden, er gab jedoch keine Auskünfte über den momentanen gesundheitlichen Zustand des Mannes.

Nach islamischen Recht kann die Familie des Opfers dem Verurteilten gegen Zahlung eines Blutgeldes Gnade gewähren und somit dessen Leben retten. Meist wird dieses Blutgeld im Vorfeld der zu erwartenden Hinrichtung bereits ausgehandelt, manchmal warten die Opferfamilien hiermit allerdings auch der Gefangene am Richtplatz ist. In diesem Fall wollte die Familie des Opfers den Mann anscheinend leiden sehen und wartete daher mit der Akzeptanz des Blutgeldes bis er tatsächlich am Kran hing.

Als im letzten Jahr ein anderer Verurteilter, Bandar Abbas, nur wenige Sekunden am Galgen hing bevor ihm Gnade gewährt wurde, hatte dessen Gehirn bereits irreversiblen Schaden genommen.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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