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03.06.2008 | Premierminister von Bahrain möchte die Todesstrafe für Straftaten abschaffen

Nachdem die Hinrichtung eines Staatsbürger aus Bangladesh wegen Tötung der Tochter seines Auftraggebers im Jahr 2006 näher rückt, forderte gestern ein Mitglied der Gesetzgebung das Aussetzen der Todesstrafe für Straftaten, um die erreichte Menschenrechtssituation in Bahrain nicht aufs Spiel zu setzen..

Ratsmitglied der Shura und Menschenrechtsaktivist Faisal Fulad beabsichtigt, seine Position als Mitglied der Gesetzgebung zu nutzen und im Parlament einen Vorschlag einzubringen, mit dem die Todesstrafe in Bahrain durch die Legislative verboten werden soll.

Seine Majestät König Hamad bin Isa Al Khalifa ratifizierte am Donnerstag das Todesurteil für den Mann aus Bangladesh; es wäre die dritte Hinrichtung in weniger als zwei Jahren.

Es wird erwartet, daß ein weiterer Bürger aus Bangladesh ebenfalls die Todesstrafe erhält, nachdem dieser einem Staatsbürger aus Bahrain letzte Woche über einer Streitigkeit die Kehle durchgeschnitten hatte. Gestern äußerte sich Fulad zum jüngsten Wiederaufleben der Todesstrafe, sie ziehe im Königreich einige Kritik nach sich, da sie Menschenrechtsgrundsätzen zuwiderläuft, denn niemandem steht das Recht zu, jemandem das Leben zu nehmen.

Drei Asiaten zwei Frauen und ein Mann wurden wegen ihrer Beteiligung an Morden nach dem fast 20 Jahre dauernden Aussetzen der Todesstrafe in Bahrain hingerichtet.

Menschen das Leben zu nehmen ist laut Fulad von internationalen Menschenrechtsorganisationen verurteilt worden und derartige Bestrafungen sollten im Königreich vermieden werden. Als Politiker und Menschenrechtsaktivist habe ich den Eindruck, eine lebenslängliche Haftstrafe ist die beste Bestrafung für Mörder und hochgradigen Straftätern, sagte er und fügt hinzu, Menschen zur Strafe zu töten sei sehr grausam, besonders wenn sie weit weg von zu Hause und von ihren Familien getrennt seien.

Wenn man einen Mörder tötet, stirbt er bevor er seine Tat bereut, verurteilt man sie zu lebenslang könnte ihm das die Möglichkeit geben, sich zu ändern und ein besserer Mensch zu werden, erläutert er weiter. Seinem Eindruck zufolge sollten Richter beim Fällen eines Gerichtsurteils mehr Sorgfalt an den Tag legen, denn nicht alle verurteilten Mörder seien schuldig; bei vielen der weltweit Hingerichteten habe sich nach ihrem Tod ihre Unschuld herausgestellt.

Obgleich Fulad sich gegen die Todesstrafe für Straftaten ausspricht, tritt er für ein solches Urteil bei größeren nationalen Verbrechen ein, etwa im Zusammenhang mit der Sicherheit des Staates z.B. bei Verrat und Völkermord.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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