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16.02.2009 | Nach Expertenaussagen sind Erschießungskommandos humaner

Der Republikaner Delmar Burridge brachte einen Antrag ein, Erschießung als Strafe für mit Schusswaffen begangene Morde einzuführen.

Er selbst glaubt nicht daran, dass dieser Gesetzesentwurf genehmigt wird, sagt aber, er wolle damit einen Punkt machen, nicht ein Gesetz durchbringen.

Doch nach Aussagen einiger Experten sollte der Gesetzesentwurf eine faire Change bekommen: Erschießung, obwohl altmodisch und als barbarisch angesehen, sei eine humanere Hinrichtungsmethode als andere Methoden.

Eine Studie über die mit den verschiedenen Hinrichtungsmethoden verbundenen Schmerzen aus dem Jahre 1993 sah die Erschießung als ähnlich der Giftspritze. Doch diese Studie war noch vor den vielen Berichten über die Probleme mit der Giftspritze: inkompetente Angestellte, die die Hinrichtung ausführen, medizinisch komplizierte Gefangene und schiefgelaufene Hinrichtungen habe fünf Staaten dazu veranlasst, im Moment keine Hinrichtungen durchzuführen, bis die Probleme mit dieser Hinrichtungsmethode gelöst sind.

Professor Deborah Denno der Fordham Law School in New York, die seit 18 Jahren Hinrichtungsmethoden untersucht, sagte dazu, dass es Beweise dafür gibt, dass eine Hinrichtung mittels Erschießungskommando die humanste Hinrichtungsmethode sei. Bei einer Erschießung trete der Tod innerhalb von zwei Minuten ein im Vergleich zu ca. neun Minuten bei einer komplikationslosen Hinrichtung mit der Giftspritze. Auch das Training der Henker sei ein kleineres Problem, da das Land bereits Scharfschützen besitzt, die das notwendige Können für eine komplikationslose Erschießung besitzen.

Der Neurobiologe Professor Harold Hillman schrieb in einem Artikel 1993, dass Menschen, die von einem Projektil getroffen werden, sich fühlen würden als seien sei gestoßen worden, der Schmerz käme erst später, falls das Opfer lange genug lebe, um diesen überhaupt zu fühlen.

Bei einer älteren Studie ein Gefangener in Utah während seiner Erschießung an ein EKG angeschlossen. Der Gefangene hatte dem zugestimmt. Das EKG zeigte einen vollständigen Herztod weniger als eine Minute nach seiner Erschießung. Denno meinte hierzu, man könne einen solchen Wert bei keiner anderen Art der Hinrichtung finden.

Burridge’s Antrag sieht ein Erschießungskommando bestehend aus fünf Mann vor, einer der Männer hätte eine ungeladene Waffe, damit unklar bleibe, wer den tödlichen Schuss abgefeuert hätte. Während der Hinrichtung würde der Gefangene eine Haube tragen und eine Zielscheibe über dem Herzen tragen. Jeder Schütze müsste auf diese zielen.

Weltweit ist Erschießung die gebräuchlichste Hinrichtungsmethode. Doch sie wird normalerweise mit unterdrückerischen Regierungen wie z.B. Kuba, Lybia oder Afghanistan in Verbindung gebracht, sagte David Fathi, der Leiter der amerikanischen Todesstrafenabteilung von Human Rights Watch.

Ein starkes Argument für die Beibehaltung der Giftspritze und gegen Erschießungen ist laut Richard Dieter des Death Penalty Information Center das Erscheinungsbild der Hinrichtung: Eine Hinrichtung mit der Giftspritze macht für den Zuschauer den Anschein von Würde und Schmerzlosigkeit. 'Die Wachen, die Gefängnisdirektoren, die Zeugen wollen wahrscheinlich keine fünf Waffen schießen und eine blutige Person vor ihnen zu Tode bluten sehen,' sagte Dieter. 'Ich glaube, diese Hinrichtungsmethoden sind besonders wegen ihres Aussehen ausgesucht worden.' .

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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