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01.07.2009 | Sechs Hinrichtungen in Teheran

Wie die staatliche Nachrichtenagentur ISNA berichtet, wurden am Mittwoch im Evin Gefängnis von Teheran sechs Menschen wegen Mordes hingerichtet.

'Sechs Menschen, die zu Qisas* verurteilt wurden, von denen einige ihre Gatten getötet hatten, wurden heute früh hingerichtet', sagte Qazi Esmatollah Jaberi, Staatanwalt aus Teheran.

Es wurden keine Namen der Hingerichteten bekannt gegeben.

ISNA berichtete weiterhin, dass der Leiter des Gerichtswesens, Ayatollah Mahmoud Hashemi-Shahroudi, einen Hinrichtungsaufschub für einen jugendlichen Straftäter, der heute in Evin gehängt werden sollte, angeordnet hatte. Der junge Mann, identifiziert als 'Hossein R.', wurde schuldig befunden, im Alter von 16 Jahren einen Mord begangen zu haben.

Zwei weitere Männer, Omid M. und Gholamreza L., erhielten Gnade von der Familie ihrer Opfer und entgingen damit der auch für heute angesetzten Hinrichtung.

Iranische Gerichte sehen Fälle von Qisas als Privatsache zwischen dem Täter und der Opferfamilie an.
*Prinzip der Wiedervergeltung im islamischen Recht. Qisas kann sowohl bei Tötung als auch bei nichttödlicher Verwundung eines Menschen angewandt werden.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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