zurück zur Übersicht

11.10.2010 | Spanien: Premierminister Zapatero ruft zu weltweitem Moratorium auf

Der spanische Premierminister José Luis Rodríguez Zapatero forderte am Donnerstag ein weltweites Moratorium der Todesstrafe.

Zapatero sprach vor der Internationalen Kommission gegen die Todesstrafe, die am Donnerstag in Madrid gegründet wurde mit dem Ziel, der Todesstrafe binnen fünf Jahren den Garaus zu machen.

Der Premierminister war zusammen mit dem ehemaligen Generaldirektor der UNESCO Federico Mayor Zaragoza beim Gründungsakt anwesend, der in etwa mit dem Internationalen und dem Europäischen Tag gegen die Todesstrafe zusammenfiel.

"Das ist keine Strafe, es ist ein Schrecknis", sagte Zapatero und ergänzte, das Jahr 2015 sei ausgewählt worden, da es auch die zeitliche Vorgabe für die Erfüllung der UN-Millenniumsziele sei.

"Diese Ziele wären nicht gut formuliert, stünden der Kampf für ein Moratorium und die Abschaffung (der Todesstrafe) nicht gleichfalls auf der Tagesordnung", sagte er.

"An dem Tag, an dem die Todesstrafe auch im letzten Land und der letzten Region verschwunden sein wird, wird die Menschheit mehr Würde besitzen, die Leute werden freier sein und die gesamte Zivilisation ein Kapitel größeren Reichtums aufschlagen."

"Wir arbeiten alle dafür, im Jahr 2015 ein Todesstrafenmoratorium zu erreichen", fügte er hinzu.

Die neue Kommission besteht aus 10 Mitgliedern, dazu gehören Bill Richardson, Gouverneur des US-Bundesstaats New Mexico, der im Jahr 2009 diese Strafe in seinem Bundesstaat abschaffte, und der ehemalige Premierminister von Italien Giuliano Amato. Im Ausschuss sind des weiteren der frühere Justizminister Frankreichs Robert Badinter, der ehemalige Außenminister Algeriens Mohammed Bedjaoui und der Argentinier Rodolfo Mattarollo, sowie die Ex-Bundespräsidentin der Schweiz Ruth Dreifuss und Haitis ehemalige Regierungschefin Michèle Duvivier Pierre-Louis. Die anderen Mitglieder sind die Vorsitzende der Menschenrechtskommission in Pakistan Asma Jahangir, die ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Louise Arbour sowie die türkische Philosophin Ioanna Kuçuradi.
(Quelle: Xinhua)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

zurück zur Übersicht