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07.03.2011 | Taiwan: Fünf Männer hingerichtet

Ein Jahr nach Wiederaufnahme der Hinrichtungen in Taiwan wurden am Freitag fünf Männer wegen Mordes hingerichtet.

Der stellvertretende Justizminister Chen Shou-huang sagte, dass die Männer wegen der Abscheulichkeit ihrer Verbrechen hingerichtet wurden, sie hätte jeweils zwischen drei und fünf Menschen ermordet.

Chen sagte weiterhin, dass die Regierung Taiwans sich in Richtung Abschaffung der Todesstrafe bewege, da dies ein internationaler Trend sei und Taiwan bereits zwei UN-Menschenrechtsabkommen in nationales Recht umgewandelt hätten. Momentan seien noch 40 Menschen in taiwanesischen Todestrakten. Chen sagte, die Regierung werde weiterhin Hinrichtungen ausführen bis die Todesstrafe abgeschafft sei.

Dies war das zweite Mal, dass Justizminister Tseng Yung-fu seit Amtsantritt im März letzten Jahres Hinrichtungsbefehle unterschrieb. Sowohl die EU als auch verschiedenste Menschenrechtsgruppen und Vertreter einzelner Regierungen haben die Hinrichtungen in Taiwan aufs Schärfste kritisiert.

Der deutsche Menschenrechtsbeauftragte Markus Löning sagte am Freitag: "Ich verurteile die Hinrichtungen scharf. Taiwan habe ich immer als ein positives Beispiel für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit angesehen. Umso schlimmer ist es, dass von Taiwan nun ein solch negatives Signal ausgeht. Vor diesem Hintergrund ist heute der Leiter der Taipeh-Vertretung in Berlin ins Auswärtige Amt einbestellt worden."
(Quellen: Taipei Times, Radio Taiwan, Auswärtiges Amt)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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