16.09.2011 | Texas: Hinrichtungsaufschub für Duane Buck
Aufschub für Duane Buck - Todesurteil aufgrund rassistischer Aussagen eines Psychologen
Mehr als 90 Minuten nach dem festgesetzten Zeitpunkt für seine Hinrichtung verfügte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten einen Hinrichtungsaufschub für Duane Buck, der am Donnerstagabend im US-Bundesstaat Texas sterben sollte. Der 48-Jährige ist zum Tod verurteilt, weil er 1995 seine Ex-Freundin und einen im selben Haus lebenden Mann erschossen hat. Seine Schuld wird auch nicht in Frage gestellt. Dass er allerdings zum Tod und nicht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde, kann auf die Aussage eines Psychologen im ursprünglichen Prozess zurückgeführt werden, der erklärte, dass bei Duane Buck eine höhere Wahrscheinlichkeit bestünde rückfällig zu werden, weil er ein Schwarzer sei. Da die Geschworenen das Todesurteil aufgrund dieser rassistischen Äußerung gefällt haben könnten, wurde die Vollstreckung des Urteils nun also gestoppt. Dass dazu der Oberste Gerichtshof tätig werden musste, der nur sehr selten einen Hinrichtungsaufschub verfügt, wirft einmal mehr ein fragwürdiges Licht auf den texanischen Gouverneur und republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Rick Perry, der die Exekution trotz des rassistischen Hintergrundes des Todesurteils für Duane Buck nicht aufzuhalten beabsichtigte. "Praise the Lord!", war Bucks Reaktion nach der Entscheidung des Supreme Court. "God is worthy to be praised. God's mercy triumphs over judgment. I feel good." Seine Stiefschwester, die bei der Tat verwundet worden war, hat ihrem Bruder vergeben und sich gegen seine Hinrichtung ausgesprochen.
Quelle: http://www.cbsnews.com/stories/2011/09/15/national/main20107049.shtml
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de