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30.11.2012 | Japan: Zustimmung zur Todesstrafe angeblich weiterhin sehr hoch

Von der japanischen Regierung in Auftrag gegebene Umfragen sollen Ergebnisse übertreiben und von einer anhaltend hohen Unterstützung der Todesstrafe in der Bevölkerung sprechen. Laut einem Informatiker würde ein großer Anteil der Befürworter jedoch ihrer Abschaffung in der Zukunft zustimmen.

Fumiyasu Yamada, Professor für Informationswissenschaft an der Shizuoka Universität, sagte vor wenigen Tagen, es heiße, die Todesstrafe werde von über 80 Prozent der Japaner gutgeheißen, doch aus der Sicht eines Informatikers sei eine solche Verallgemeinerung unangemessen.

Einer Umfrage zufolge, die vom Büro des japanischen Kabinetts im Dezember 2009 durchgeführt wurde, sagten 85,6% der Befragten aus, die Todesstrafe sei "unter bestimmten Umständen unumgänglich", während 5,7% sagten, diese Strafe sollte nie angewendet werden; 8,6% hatten keine Meinung dazu.

Der Informatiker wies darauf hin, dass 34,2% derjenigen, die die Todesstrafe für "unumgänglich" hielten, in der gleichen Umfrage angaben, sie sollte "in der Zukunft abgeschafft werden, falls sich die Umstände ändern".

Daraus schloss Yamada, die Zahl der Leute, die an der Todesstrafe festhalten wollen, liege eher bei 50%, und derjenigen, die sie abschaffen möchten bzw. auf eine Abschaffung zusteuern, belaufe sich auf etwas über 30%.

Yamada kritisierte, die Art, wie eine der Fragen gestellt wurde, sei schon aufgrund ihrer Wortwahl unausgewogen und erschwere eine unvoreingenommene Beantwortung.

Zudem sei die Umfrage nicht repräsentativ gewesen, da die Fragebögen von nur zwei Dritteln der Befragten überhaupt in die Auswertung einflossen.

Quelle: Japan Times

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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