01.03.2012 | Texas: Hinrichtung von George Rivas
Am Mittwochabend wurde der 41-jährige George Rivas aus El Paso per Giftinjektion hingerichtet. Er wurde um 18:22 Uhr für tot erklärt, zehn Minuten nach Beginn der Exekution.
Nachdem er als einer der "Texas 7" aus dem Gefängnis ausgebrochen war, hat er vor elf Jahren während eines Überfalls auf ein Sportgeschäft in Irving, County Dallas, kurz vor Ladenschluss an Heiligabend den 29-jährigen Polizeibeamten Aubrey Hawkins getötet. Hawkins wurde von elf Schüssen getroffen und mit einem Geländewagen überfahren.
Als Anführer der "Texas 7" war Rivas nun der zweite, dessen Todesurteil vollstreckt wurde. 2008 verzichtete Michael Rodriguez auf alle verbleibenden juristischen Mittel und ließ sich hinrichten.
Die sieben Männer, die fast alle lebenslange Haftstrafen zu verbüßen hatten, waren zwei Wochen vor dem Überfall aus einem Gefängnis im Süden von Texas ausgebrochen. Sie wurden etwa sechs Wochen später in Colorado gefasst, ein Zeuge hatte sie nach einer Ausstrahlung von "America's Most Wanted" (der amerikanischen Version von "Aktenzeichen XY") erkannt. Einer der Flüchtigen entzog sich der Verhaftung durch Selbsttötung, die anderen wurden in separaten Prozessen angeklagt und alle zum Tode verurteilt.
In seinen letzten Worten entschuldigte sich Rivas bei den Angehörigen von Hawkins und wünschte ihnen, sie mögen nun ihren Frieden finden können. Die Familie des getöteten Polizisten war nicht anwesend, als Zeugen erschienen jedoch vier seiner damaligen Kollegen sowie der Staatsanwalt, der die Verurteilung erwirkt hatte. Von seiten des Häftlings waren Freunde erschienen, sowie eine Kanadierin, die Rivas durch einen Stellvertreter vor kurzem geheiratet hatte.
Rivas' Hinrichtung ist die zweite in Texas in 2012 und die 479. insgesamt, seit der Bundesstaat am 7. Dezember 1982 die Vollstreckungen wieder aufnahm. Es war das 240. Mal, dass Rick Perry als Gouverneur einen Hinrichtungsbefehl unterschrieb. In den USA wurden seit Wiederzulassung der Todesstrafe im Jahr 1976 mit den beiden Urteilsvollstreckungen vom 29. Februar bislang 1283 Menschen hingerichtet.
Quellen: Associated Press und Rick Halperin
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de