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11.09.2012 | Türkei/Irak: Haschimi wird nicht an Irak ausgeliefert

Die Türkei will den am Sonntag im Irak in Abwesenheit zum Tode verurteilten Vizepräsidenten Tariq al-Haschimi nicht in sein Heimatland ausweisen.

Premierminister Recep Tayyip Erdogan sagte heute bei einer Pressekonferenz in Ankara: „Wir werden Haschimi in unserem Land beherbergen, solange er sich in der Türkei aufhalten möchte. Wir werden ihn nicht ausliefern.“ Erdogan erklärte, er halte es für ausgeschlossen, dass Haschimi der Taten schuldig sei, derer er angeklagt wurde.

Gegen Haschimi wurde das Todesurteil verhängt für die Ermordung eines Anwalts und eines Brigadegenerals; ihm wurde zur Last gelegt, eine Todesschwadron geleitet zu haben.

Der sunnitische Haschimi erklärte, das Strafverfahren sei politisch motiviert gewesen und er werde erst in den Irak zurückkehren, wenn seine Sicherheit garantiert sei und er ein faires Verfahren erwarten könne. Am Montag sagte er in Ankara, das Todesurteil sei nur auf Betreiben seines Rivalen, Premierminister Nuri al-Maliki zustandegekommen.

Die schiitische Regierung hatte im Dezember Anklage gegen den Vizepräsidenten erhoben, nachdem die US-Truppen sich aus dem Land zurückgezogen hatten. Haschimi setzte sich zunächst in die autonome Region Kurdistan ab, die sich weigerte, ihn an die Bundesregierung auszuliefern, bevor er über Qatar und Saudi-Arabien in die Türkei gelangte.

Quelle: AAP

 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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