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26.01.2013 | Ägypten: 21 Todesurteile für Fußballrandalierer

Wegen einer Massenpanik in einem ägyptischen Fußballstadion vor einem Jahr, bei der viele Opfer zu beklagen waren, wurden insgesamt 73 Personen angeklagt. In Kairo erhielten heute 21 von ihnen die Todesstrafe.

Am 1. Februar 2012 kam es im Fußballstadion von Port Said zu Zusammenstößen zwischen Anhängern zweier Vereine; in den blutigen Krawallen starben mindestens 74 Menschen und Hunderte wurden verletzt. Die Gewalt riss auch in den Tagen danach nicht ab.

Zu den Angeklagten gehören auch Sicherheitskräfte, denen vorgeworfen wird, absichtlich nicht sofort gegen die Randalierer vorgegangen zu sein. Sie hätten die Anhänger eines der Vereine dadurch bestrafen wollen, da sie bei den Protesten gegen den damaligen Präsidenten Mubarak eine wichtige Rolle gespielt hatten.

Bereits gestern starben neun Menschen bei Protesten gegen Prädident Mursi. In Suez marschierte das Militär auf.

Der Richterspruch heizte landesweit die gewaltsamen Proteste zusätzlich an. In den wenigen Stunden seit Bekanntwerden der Verurteilungen kamen in Port Said 22 Menschen ums Leben, viele weitere wurden verletzt.

Verzweifelte Angehörige von Verurteilten sollen nach Verlesen der Namen versucht haben, das Gefängnis in Port Said zu stürmen, wo die Angeklagten inhaftiert sind.

Quelle: Spiegel

 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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