zurück zur Übersicht

25.01.2013 | Iran: Mann wegen Mordes hingerichtet

Gestern wurde ein Mann im Gefängnis von Ilam gehängt, berichtet die staatlich geführte Nachrichtenagentur Fars.

Der Name des Hingerichteten wurde nicht bekannt gegeben. Er wurde des Mordes schuldig gesprochen und zu Qisas* verurteilt.

Offiziellen iranischen Quellen nach wurden in den letzten neuen Tagen mindestens 17 Menschen im Iran hingerichtet.

Quelle: Iran Human Rights

*Qisas:

Qisas (arabisch ‏قصاص‎, DMG qiṣāṣ) bezeichnet im islamischen Recht (Scharia) das Prinzip der Wiedervergeltung. Sie kann bei Tötung eines Menschen und bei nichttödlicher Verwundung angewendet werden. Der Begriff "qisas" ist synonym zu "qawad".

Unter den Arabern zu Zeit Mohammeds war die Blutrache verbreitet. Die islamische Wiedervergeltung leitet die Blutrache in bestimmte, geregelte Bahnen, im Sinne des alttestamentlichen Auge für Auge. Im Koran wird die genaue Wiedervergeltung als göttliche Anordnung vorausgesetzt:

"Ihr Gläubigen! Bei Totschlag ist euch die Wiedervergeltung vorgeschrieben: ein Freier für einen Freien, ein Sklave für einen Sklaven und ein weibliches Wesen für ein weibliches Wesen. Und wenn einem (der einen Totschlag begangen hat) von seiten seines Bruders (dem die Ausübung der Wiedervergeltung obliegt) etwas nachgelassen wird, soll die Beitreibung (des Blutgeldes durch den Rächer) auf rechtliche und (umgekehrt) die Bezahlung an ihn auf ordentliche Weise vollzogen werden. Das ist (gegenüber der früheren Handhabung der Blutrache) eine Erleichterung und Barmherzigkeit von seiten eures Herrn. Wenn nun aber einer, nachdem diese Regelung getroffen ist, eine Übertretung begeht (indem er sich an die frühere Sitte der Blutfehde hält), hat er (im Jenseits) eine schmerzhafte Strafe zu erwarten." (Sure 2, Vers 178 nach Paret)

Quelle für die Erklärung: Wikipedia

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

zurück zur Übersicht