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20.11.2013 | Missouri: Exekution nur kurz aufgehalten

Gestern ordnete eine Bundesrichterin nur Stunden vor der geplanten Urteilsvollstreckung in Missouri einen Hinrichtungsstopp für Joseph Paul Franklin an – nun wurde der 63-Jährige doch noch exekutiert.

Nanette Laughrey, Richterin an einem District Court, hatte verfügt, es müsse erst über eine anhängige Klage von Franklin und 20 weiteren zum Tode Verurteilten entschieden sein, bevor der Häftling hingerichtet werden dürfe.

Es ging in der Klage um Bedenken hinsichtlich der neuen Exekutionsmethode des Bundesstaats, die erst im Oktober bekannt gegeben wurde.

Ursprünglich hatte man Propofol verwenden wollen, doch da die Europäische Union mit einem Lieferstopp gedroht hatte, sollte Missouri das Mittel für Hinrichtungszwecke einsetzen, griffen die Behörden für die erste Hinrichtung seit drei Jahren wie die meisten US-Bundesstaaten auf Pentobarbital zurück.

Carol Jackson, eine zweite Richterin, ordnete gestern ebenfalls einen Aufschub an in der Sache, ob Franklin möglicherweise aufgrund seines Geisteszustands nicht hinrichtungsfähig sei.

Am Montag hatte Gouverneur Nixon abgelehnt, Gnade walten zu lassen. Der Oberste Gerichtshof der USA wies als höchste Instanz ebenfalls einen Aufschub zurück.

Franklin wurden 22 Morde zur Last gelegt. Der rassistische Serienmörder hatte zwischen 1977 und 1980 vor allem Schwarze und Juden getötet, darunter auch zwei Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren. 1978 hatte er Larry Flynt, den Herausgeber des Magazins „Hustler“, angeschossen, dieser sitzt seither im Rollstuhl.

Quellen: Spiegel, Associated Press, CNN

 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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