25.10.2013 | Ohio: Selbstmörder hinterließ Nachricht
Anfang August nahm sich ein zum Tode Verurteilter kurz vor seinem Hinrichtungstermin das Leben. Gestern gab die Gefängnisbehörde ein dreiseitiges Abschiedsschreiben von ihm bekannt.
Bevor sich Billy Slagle durch Erhängen der Exekution entzog, schrieb er seine Beweggründe nieder. Sein Selbstmord sei „unausweichlich“, er „nehme sein Schicksal selbst in die Hand“. Er wolle nicht, dass die Urteilsvollstreckung zu einem Spektakel oder „einer Art Broadway-Show“ werde.
Außerdem erwähnte er, die Angehörigen des Opfers wollten nicht, dass er hingerichtet werde. Ihrer Meinung nach sei die Todesstrafe „uneinheitlich und willkürlich“.
Slagle entschuldigte sich demnach auch bei seiner Familie und erklärte, was mit seiner Leiche und seinen Besitztümern geschehen solle. Die Berufungsverfahren in seinem Fall bezeichnete er als „Folter“.
Der Bericht der Behörde ging nicht darauf ein, was über die beiden Wärter verfügt werde, die nach Slagles Tod zwangsweise beurlaubt wurden.
Es war im Nachgang bekannt geworden, dass das Wachpersonal die Einträge im Register gefälscht haben könnte, mit denen festgehalten wird, wie oft und wann genau die Zelle mit dem Verurteilten kontrolliert wurde.
Slagle starb wohl, ohne zu erfahren, dass seine Verteidiger noch Hoffnung hatten, die Hinrichtung abzuwenden.
Quelle: Zanesville Times Recorder
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de