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30.04.2013 | Philadelphia: Abtreibungsarzt droht Todesstrafe

Ein Arzt, in dessen Abtreibungsklinik grauenvolle Zustände geherrscht haben sollen, wird seit Mitte März vor einem großen Geschworenengericht in Philadelphia der Prozess gemacht. Bei einem Schuldspruch könnte er zum Tode verurteilt werden.

Acht seiner ehemaligen Klinikangestellten hatten sich im Vorfeld schuldig bekannt und stellten sich als Kronzeugen gegen den Arzt und eine Kollegin zur Verfügung. Ob es sich bei der Mitangeklagten überhaupt um eine zugelassene Ärztin handelt, ist derzeit noch strittig.

Wie es heisst, soll der Angeklagte zahllosen Babys, die zum Teil lebensfähig gewesen sein sollen, nach dem Abort brutal buchstäblich den Hals zerschnitten haben. Dreimal ist in der Anklageschrift von "Horror" die Rede.

Beschuldigt wurde der 72-Jährige letztendlich des Mordes an vier Babys und einer Patientin; bei der Anklageerhebung 2011 stand noch die Tötung von sieben Babys im Raum.

Nach den Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung gestern beraten sich ab heute die Geschworenen.

Das Thema Abtreibung ist in den USA höchst umstritten. In der Klinik dieses Arztes wurden seit der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen fast vierzig Jahre lang Hunderte vorwiegend schwarze und mittellose Frauen behandelt, bis er 2010 seine Zulassung verlor. Bei einer Razzia durch FBI und die Drogenfahndungsbehörde DEA fanden die Fahnder unhaltbare Hygienezustände vor.

Abtreibungsgegner sehen im Fall dieses Arztes das Signal, die Legalisierung wieder rückgängig zu machen.

Quelle: Spiegel

 

Nachtrag: Am 13. Mai sprachen die Geschworenen den Angeklagten schuldig. Das Strafmaß steht noch aus. Die Anklage fordert die Todesstrafe.

 

Lesen Sie mehr dazu in den Links.

 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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