11.04.2013 | Texas: Rickey Lynn Lewis per Giftinjektion getötet
In der zweiten Exekution des Jahres in Texas wurde am Dienstagabend der 50-jährige Rickey Lynn Lewis mit einer Überdosis Pentobarbital hingerichtet.
Lewis war verurteilt worden, 1990 George Newman bei einem Einbruch in dessen Wohnung erschossen und dessen Verlobte Connie Hilton vergewaltigt zu haben. Lewis hatte die Vergewaltigung gestanden, nicht jedoch den Mord.
Er wurde drei Tage nach der Tat verhaftet, als man ihn mit aus dem Haus gestohlenen Gegenständen angetroffen hatte. DNA-Spuren hatten zu seiner Verurteilung beigetragen.
Die Namen von Vergewaltigungsopfern werden üblicherweise nicht öffentlich gemacht, doch Connie Hilton hatte dies Associated Press in einem Interview gestattet. Bis heute fühle sie sich nicht sicher, da die anderen Täter nie gefasst wurden.
In seinen letzten Worten wandte sich Lewis an die bei der Hinrichtung anwesende Frau, er bedauere, was sie erlitten habe, allerdings würde sie, wenn er sie nicht vergewaltigt hätte, den Raubüberfall nicht überlebt haben. Er habe sie nach seinem Übergriff im Truck fliehen sehen und hätte sie töten können, tat es jedoch nicht, da er kein Mörder sei.
Lewis habe auch Mr. Newman nicht getötet und das Haus nicht ausgeraubt. Bis zuletzt gab er die Namen der zwei anderen am Überfall Beteiligten nicht preis, sie seien jedoch beide noch am Leben.
Anschließend dankte er seinen Freunden im Zeugenraum. Dann erklärte er, er habe zum Glauben gefunden und im Gefängnis alles getan, um ein besserer Mensch zu werden, so habe er dort Lesen und Schreiben gelernt.
Als das Medikament zu wirken begann, sagte er, er könne fühlen, wie es "im Arm brennt". "Ich spüre es im Hals. Mir wird schwindelig." Dann hörte man Schnarchgeräusche und Sekunden später verlor er das Bewusstsein.
Vierzehn Minuten nach Beginn der Hinrichtung wurde Lewis für tot erklärt.
Die Verteidiger des Verurteilten hatten versucht, die Urteilsvollstreckung abzuwenden, da ihr Mandant entsprechend der Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs aufgrund geistiger Beeinträchtigung nicht hingerichtet werden dürfe. Dieser Antrag wurde am vergangenen Montag in letzter Instanz abgelehnt.
Lewis' inzwischen verstorbene Mutter hatte ausgesagt, ihr damals 10-jähriger Sohn habe auf seinen Vater geschossen, um sie zu beschützen. Sein Vater soll ihn als Kind misshandelt haben.
Lewis musste seine erste Haftstrafe 1983 wegen Einbruchs verbüßen, er wurde auf Bewährung entlassen, jedoch wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen erneut eingesperrt. Von da an wurde er immer wieder für seine Taten eingesperrt und wieder auf freien Fuß gesetzt.
Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung wegen Mordes war er gerade mal sechs Monate vorher aus dem Gefängnis entlassen worden. Die Ermittlungen ergaben, dass er zwei Monate vor dem Einbruch bei Newman einen Truck gestohlen und sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd geliefert hatte. Außerdem habe er vier Tage vor dem ihm zur Last gelegten Mord für den Überfall eines Ladens in Tyler ein abgesägtes Gewehr benutzt.
Quelle: Associated Press
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de