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19.07.2013 | Texas: Vaughn Ross hingerichtet

Der wegen zweifachen Mordes zum Tode verurteilte Vaughn Ross wurde gestern Abend in Huntsville per Giftinjektion hingerichtet. Er war schuldig gesprochen, im Januar 2001 Viola Ross McVade und Douglas Birdsall mit mehreren Schüssen getötet zu haben.

Ross stammte aus St. Louis und besuchte die Texas Tech University in Lubbock für einen Hochschulabschluss in Architektur.

Viola Ross McVade, die Schwester seiner Freundin und nicht mit Ross verwandt, soll der Staatsanwaltschaft zufolge das eigentliche Ziel der Tat gewesen sein, Ross habe mit der 18-Jährigen ständig im Streit gelegen.

Douglas Birdsall habe sich lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden. Wie es heisst, soll der 53 Jahre alte Bibliotheksmitarbeiter der Texas Tech nach einer Prostituierten Ausschau gehalten haben und der jungen Frau an dem Abend vorgestellt worden sein.

Die Leichen der beiden Opfer wurden in Birdsalls Auto in einem Park von Lubbock entdeckt. Durch DNA-Spuren von Ross und Birdsall auf dem Teil eines Latexhandschuhs im Auto konnten die Ermittler Ross mit der Tat in Verbindung bringen. Weitere Tests wiesen Blut von beiden Opfern auf einem Sweatshirt von Ross nach.

Die Behörden gehen davon aus, dass Ross den beiden in einer Straße hinter seinem Haus auflauerte und erschoss. Dort wurden Splitter der Autoscheibe, Blutspuren Birdsalls und eine Patronenhülse gefunden, die zu den Hülsen im Auto passte. Die Latexhandschuhe habe Ross verwendet, als er Birdsalls Leiche vom Fahrersitz auf die Rückbank hievte, damit er das Auto in den Hohlweg im Park fahren konnte.

Bei der Vernehmung gab er zu, mit McVade gestritten und sie bedroht zu haben. Auch das Benutzen von Latexhandschuhen räumte er ein, behauptete jedoch, er habe sich damit beim Putzen mit Bleichmittel geschützt.

Als er aus der Untersuchungshaft mit seiner Mutter telefonierte, fragte sie ihn, ob er etwas mit den Morden zu tun habe. Das „könnte sein“, antwortete er laut dem aufgezeichneten Mitschnitt des Telefonats. Für den Staatsanwalt kam dies einem Geständnis gleich.

Nach Ablehnen der letzten Anträge von Ross’ Anwälten durch die Gerichte, wurde das Todesurteil am Donnerstag Abend vollstreckt. Vaughn Ross wurde um 18:38 Uhr Ortszeit für tot erklärt.

Bei der Hinrichtung waren keine Freunde oder Angehörige von Ross anwesend, doch in seinen letzten Worten dankte er ihnen für ihre Unterstützung und forderte sie auf stark zu sein. Er liebe sie und fürchte den Tod nicht.

Nathaniel Birdsall, der Sohn seines Opfers, erklärte gegenüber dem Lubbock Avalanche-Journal, er habe von seinem Vater gelernt, die Todesstrafe als ungerecht abzulehnen. „Es macht mich traurig, dass der Verlust von zwei Menschenleben nun unnötig verschlimmert wird, indem man einem dritten Menschen das Leben nimmt.“

Quelle: Associated Press

 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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