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13.02.2014 | Florida: Hinrichtung von Juan Chavez

Juan Carlos Chavez war in Florida zum Tode verurteilt für die Entführung, Vergewaltigung und Ermordung des neunjährigen Jimmy Rice. Gestern Abend wurde das Urteil vollstreckt.

Der Fall hatte seinerzeit landesweit großes Aufsehen erregt und so hatten sich außergewöhnliche viele Medienvertreter vor dem Staatsgefängnis eingefunden.

Jimmy Rice war am 11. September 1995 an der Haltestelle seines Schulbusses unweit von seinem Zuhause gekidnappt worden.

Seine Eltern, beide Juristen, lösten eine große Suchaktion aus und setzten demjenigen eine hohe Belohnung aus, der zum Auffinden ihres Sohnes beitragen könnte.

Erst drei Monate später geriet der Täter ins Blickfeld der Ermittler. Chavez, der von Kuba geflohen war, lebte als Hilfskraft auf der Pferderanch einer Frau, die ihn verdächtigte, eine Schusswaffe und Schmuck von ihr gestohlen zu haben. Bei der Durchsuchung seines Trailers fand sich außer ihrem Besitz auch die Schultasche von Jimmy.

Chavez wurde 50 Stunden lang verhört, zweimal verzichtete er auf sein Aussageverweigerungsrecht, doch schließlich gab er auf und legte ein umfassendes Geständnis ab.

Er habe den Jungen an der Haltestelle unter vorgehaltener Waffe in seinen Pick-up gezwungen und zu seinem Trailer gebracht, wo er ihn vergewaltigt habe.

Als der Junge zu fliehen versuchte, habe er ihn in den Rücken geschossen, enthauptet und den Leichnam zerstückelt. Die Körperteile habe er in drei mit Zement aufgefüllten Plastikbehältern versteckt und auf der Pferdefarm vergraben.

Chavez, der 16 Jahre im Todestrakt verbracht hatte, hatte keine letzten Worte vor seiner Exekution, doch er hinterließ einen Brief, in dem er sich zwar nicht entschuldigte, doch für diejenigen, die „in ihrem Schmerz nach meinem Tod verlangen“, Gottes Liebe erbitte.

Die Hinrichtung begann mit etwa einstündiger Verzögerung um 20:03 Uhr, da Amerikas Oberstes Gericht noch über einen Antrag entscheiden musste. 

Die Urteilsvollstreckung verlief ohne äußere Anzeichen von Komplikationen. Der 46-Jährige wurde um 20:17 Uhr für tot erklärt.

Der einzige Besucher des Verurteilten an dem Tag war sein geistlicher Beistand. Unter den 19 offiziellen Zeugen waren zwei Staatsanwälte, die Chavez angeklagt hatten, mehrere Polizeiermittler und einer der Geschworenen.

Don Ryce, der Vater des Opfers hatte seinen Sohn Ted dabei, der eher widerstrebend zur Unterstützung mitgekommen war. Don Ryce drohte nach der Urteilsvollstreckung, Mörder von Kindern sollte sich darüber im Klaren sein, dass man sie fassen und töten werde.

Quelle: Miami Herald

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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