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18.02.2014 | Pakistan: Paar gesteinigt

Im Südwesten Pakistans wurden ein Mann und eine Frau auf Anordnung eines örtlichen Geistlichen ermordet. Er habe sie wegen einer außerehelichen Beziehung zum Tod durch Steinigung verurteilt, dies teilten gestern Beamte der Agentur AFP mit.

Wegen der Tötungen im Dorf Manzkai in der dünnbesiedelten Provinz Belutschistan wurden außer dem Geistlichen noch sieben weitere Personen in Haft genommen.

Zulfiqar Durrani von den örtlichen Behörden erklärte gegenüber AFP, man habe sie informiert, dass der Mann und die Frau zu Tode gesteinigt worden seien, andere Zeugen hätten berichtet, die beiden seien gesteinigt und dann erschossen worden.

Wie verlautet, soll es sich um Mitglieder eines nomadischen Stammes handeln, die beide mit anderen Partnern verheiratet waren und wegen „ungesetzlicher Beziehungen“ schuldig gesprochen waren.

Durrani zufolge werden die beiden Leichen für eine Autopsie nun exhumiert, um die genauen Todesumstände herauszufinden.

Der Polizeibeamte Abdul Latif Kakar, ein Stammesangehöriger vor Ort, bestätigte die Steinigung zwar, er wies jedoch darauf hin, man müsse erst die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten, um sich ein klares Bild machen zu können.

Jedes Jahr werden in ganz Pakistan Hunderte von Personen getötet mit Verweis auf die Verteidigung der „Familienehre“, Steinigungen kommen jedoch vergleichsweise selten vor.

Besonders in den stark konservativ geprägten Stammesgebieten Pakistans gilt die nicht von den Angehörigen sanktionierte Beziehung zwischen Mann und Frau als unmoralisch, sofern sie nicht miteinander verheiratet sind.

Quelle: Agence France-Presse

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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