07.04.2014 | Saudi-Arabien: Indonesien zahlt 1,4 Mio. Euro Blutgeld
Eine zum Tode verurteilte Hausangestellte aus Indonesien wurde in Saudi-Arabien in letzter Minute vor der Hinrichtung durch Enthaupten bewahrt.
Das Urteil hätte vergangenen Donnerstag vollstreckt werden sollen, doch das Heimatland der 41 Jahre alte Indonesierin erklärte sich zur Begleichung der drei Millionen Rial bereit, die zu den insgesamt 7 Millionen des Blutgelds (umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro) an die Angehörigen des Opfer noch fehlten. Diese hatten ursprünglich sogar die doppelte Summe verlangt.
Satinah Bini Jumadi Ahmad hatte sich vor Gericht verteidigt, ihre Arbeitgeberin habe versucht, sie mit dem Kopf gegen die Wand zu stoßen, daher habe sie nur in Notwehr gehandelt und die 70-Jährige nicht vorsätzlich getötet.
Es leben etwa eine Million Indonesier als Hilfskräfte in Saudi-Arabien. Misshandlungen von Hausmädchen kommen in dem Land häufig vor, und nicht selten erhalten die zumeist aus dem Ausland stammenden Frauen ihren Lohn nicht.
Der Hinrichtungstermin wurde durch Intervention der indonesischen Regierung fünf Mal verschoben.
Nach der Überweisung des Blutgelds könnte die Frau laut der Zeitung "Arab News" binnen weniger Tage auf freien Fuß kommen.
Zuletzt hatte die nicht angekündigte Exekution einer Hausangestellten im Jahr 2011 zu Verstimmungen zwischen den beiden Ländern geführt. Damals verhängte Indonesien einen noch heute gültigen Ausreisestopp für Arbeitssuchende, die in das Königreich reisen wollen.
Im Februar bewegten sich die Länder wieder aufeinander zu und unterzeichneten eine Vereinbarung, das indonesischen Arbeitskräften in Saudi-Arabien besseren Schutz bieten soll.
Quellen: Spiegel, The Standard
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