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06.02.2014 | Texas: Frau mit Giftinjektion hingerichtet

Am Mittwochabend exekutierte der Bundesstaat Texas in Huntsville die wegen Mordes verurteilte Suzanne Basso. Letzte Anträge ihrer Anwälte waren zuvor abgelehnt worden.

Die aus New York stammende, seinerzeit verheiratete Suzanne Basso hatte 1998 den 59 Jahre alten, geistig zurückgebliebenen Louis "Buddy" Musso mit einem Heiratsversprechen aus New Jersey nach Texas gelockt, wo sie und ihre fünf Komplizen ihn misshandelten.

Musso war tot in einem Graben bei Houston gefunden worden. Seine Leiche wies zahlreiche Knochenbrüche auf, darunter Schädelbruch und vierzehn gebrochene Rippen, und sie war mit einer Drahtbürste und Bleiche bearbeitet worden. Auf dem Rücken konnte man von Zigaretten herrührende Verbrennungen erkennen.

Nach Gerichtsunterlagen ließ sich Basso als Begünstigte von dessen Lebensversicherung einsetzen und kassierte Mussos Sozialhilfe.

Die Verteidiger hatten argumentiert, es könne nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass Basso tatsächlich den Mord ausgeführt habe. Dem folgte das Gericht nicht.

Zudem dürfe die Todesstrafe nicht gegen Basso angewendet werden, da sie an Wahnvorstellungen leide, doch das Oberste Gericht wies diesen Antrag zurück.

In der Strafzumessungsphase sagte Suzanne Bassos Tochter aus, die davon berichtete, dass ihre Mutter sie emotional, körperlich und sexuell misshandelt habe.

Bassos fünf Mittäter, darunter ihr Sohn, wurden zu Haftstrafen verurteilt.

Basso saß zuletzt im Rollstuhl. Ihren Anwälten zufolge litt sie an einer degenerativen Erkrankung, die zu ihrer Lähmung führte. Basso selbst hatte behauptet, vor Jahren im Gefängnis geschlagen worden zu sein.

Die inzwischen 59-jährige Verurteilte wollte keine letzten Worte sprechen, sie lächelte nur zwei Freunden im Zeugenraum zu.

Als die tödliche Dosis Pentobarbital zu wirken begann, setzten Schnarchgeräusche ein, die nach einer Weile leiser wurden und dann ganz aufhörten.

Ihr Tod wurde um 18:26 Uhr Ortszeit festgestellt, elf Minuten nach Beginn der Hinrichtung. Es war die 1366. Hinrichtung, seit die USA die Todesstrafe 1976 wieder einführten.

Basso war die 14. Frau, die Texas seit der Wiederaufnahme der Todesstrafe hinrichten ließ. Die letzte Frau vor ihr war Kimberly McCarthy, deren Exekution gleichzeitig die 500. von Texas darstellte – Bassos war die 510.

Insgesamt sollen per 1. Januar 2013 in den gesamten USA 60 Frauen auf die Vollstreckung der Todesstrafe gewartet haben, das entspricht knapp zwei Prozent aller zum Tode Verurteilten.

Quellen: Spiegel, Associated Press, IgT

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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