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06.05.2014 | USA/Brunei: Hollywood protestiert

In Los Angeles formiert sich der Protest gegen Bruneis Einführung strenger Schariagesetze. Das neue Strafrecht sieht für homosexuelle Handlungen und Ehebruch die Steinigung vor.

Vor dem legendären Beverly Hills Hotel, das der Sultan von Brunei 1987 kaufte und das heute wie das Hotel Bel-Air einer staatlichen Investmentgesellschaft aus Brunei gehört, demonstrierten unter anderem Mitglieder von Homosexuellenverbänden und Feministinnen.

Hollywood-Persönlichkeiten wie Jay Leno riefen zum Boykott des Hotels auf. Ein anderer Teilnehmer der Demonstration erklärte, man wolle bei jedem Event und jeder Party auf die Haltung Bruneis aufmerksam machen.

Seit die Scharia-Einführung bekannt wurde, kündigten verschiedene Organisationen an, die Dorchester-Gruppe, die auch Hotels in Europa betreibt, zu boykottieren.

Wie zu erfahren war, sind schon jetzt einige regelmäßige Buchungen für prestigeträchtige Veranstaltungen im Beverly Hills Hotel zurückgezogen worden, darunter die alljährliche Spendensammlung vor der Oscar-Verleihung durch den Motion Picture & Television Fund, der damit hilfsbedürftigen Mitgliedern der Filmindustrie unter die Arme greift.

Laut Bürgermeisterin Lili Bosse beabsichtigt der Stadtrat von Beverly Hills, heute eine Resolution aufzusetzen, mit der die neue Gesetzgebung Bruneis wegen ihrer mangelnden Achtung vor Recht und Menschenrechten kritisiert werden soll.

Auch in den Gesetzen des Bundesstaats Kalifornien ist die Todesstrafe noch verankert, allerdings wurde 2006 ein richterlicher Hinrichtungsstopp verfügt, der noch in Kraft ist. Zahlenmäßig ist der Todestrakt von Kalifornien mit 741 Insassen der größte in den USA.

Quellen: LA Times, Spiegel, Death Penalty Information Center, IgT

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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