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23.12.2015 | Japan: Zum ersten Mal Hinrichtung aufgrund des Urteils einer Laien- Jury

Der japanische Justizminister Mitsuhide lwaki hat die Hinrichtung zweier Männer bekannt gegeben.

Der 63-jährige Sumitoshi Tsuda wurde in den frühen Morgenstunden am Freitag, den 18. Dezember 2015, in Tokio durch den Strang hingerichtet. Es war die erste Hinrichtung einer Person, die durch Geschworene von Zivilpersonen zum Tode verurteilt worden war. Die Anklage beruhte auf mehrfachen Mord im Jahr 2009.
 
Der 39 Jahre alte Kazuyuki Wakabayashi wurde im Nordosten Japans hingerichtet. Er war wegen Raub und Gewalt im Jahr 2007 zum Tode verurteilt worden. Bei dem Verbrechen waren zwei Personen ums Leben gekommen.
 
Seit Amtsantritt des Premierministers Shinzo Abe im Jahr 2012 hat Japan damit insgesamt 14 Menschen hinrichten lassen.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert heftig die Hinrichtungen sowie das weitere erbärmliche Bestehen der Todesstrafe in Japan.
 
Exekutionen in Japan finden unter Abschirmung der Öffentlichkeit statt, Verurteilte werden erst kurze Zeit vorher über ihren Hinrichtungstermin informiert. Den Angeklagten stehen kaum Möglichkeiten einer adäquaten Verteidigung zur Verfügung.
 
Quellen und weitere Informationen:
The Guardian: http://www.theguardian.com/world/2015/dec/18/japan-executes-first-man-convicted-by-citizen-judges
The Telegraph: http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/japan/12057523/Japan-hangs-first-man-convicted-by-jury-as-Tokyo-claims-death-penalty-is-popular.html
Amnesty International: „Japan: Two men hange das disgraceful executions continue“ vom 18.12.2015

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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