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26.11.2015 | Ohio: Deutlich weniger Todesurteile

Ohios Staatsanwälte plädieren weit weniger für die Todesstrafe und fordern viel häufiger die lebenslängliche Haftstrafe ohne die Möglichkeit der Bewährung.

Seit 2010 sind die Anklagen aufgrund eines Kapitalverbrechens in Ohio um 77 Prozent gefallen, also von 81 auf 19. Im gleichen Zeitraum sind die Verurteilungen zu lebenslänglich ohne Möglichkeit der Bewährung um 92 % gestiegen, von 283 auf 544 Fälle.

Ohio spiegelt den nationalen Trend hinsichtlich der Todesstrafe wider. Experten sehen den Hauptgrund in den enorm hohen Kosten eines Verfahrens rund um ein Todesstrafenurteil. Zudem seien die jahrelangen Berufungen und Prozesse in solch einem Fall ein größe Bürde für den Gefangenen und auch für die Familien der Opfer.

In Ohios Todestrakt sitzen im Augenblick 141 Insassen. Seit 2012 ist Timothy J. McGinty
der leitende Staatsanwalt in Ohio und in seiner bisherigen Amtszeit gab es nur fünf Anklagen, in denen die Todesstrafe als mögliches Urteil im Raum stand.  Allerdings gab es 75 Fälle, in denen die Kriterieren für eine Todesstrafe vorlagen.
McGinty ist in bestimmten Fällen für die Todesstrafe, wenn es um „die schlimmsten der Schlimmen“ geht.

Die Vereinigung „Ohioans to Stop Executions“ errechnete Kosten in Höhe von 3 Millionen Dollar pro Todeskandidat vom Arrest bis zur Hinrichtung. Im Gegensatz zu 1 Million für eine lebenslängliche Verwahrung.

Quelle und ausführlicher Bericht:
http://www.cleveland.com/court-justice/index.ssf/2015/11/eluding_death_prosecutors_are.html
(25.11.2015, John Caniglia)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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