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06.04.2015 | Ray Hinton frei nach 30 Jahren Todesstrakt

Nachdem Anthony Ray Hinton die letzten 30 Jahre in Alabamas Todesstrakt auf seine Hinrichtung hat warten müssen, wurde er nun am 3. April als unschuldig entlassen.

Hinton wurde 1985 wegen dem Mord an zwei Fast-Food-Restaurant Besitzern zum Tode verurteilt aufgrund der Zeugenaussage eines Forensikers, der behauptete, die Munition, die in den Mordopfern gefunden wurde, gehöre zu der Waffe, die in Hintons Haus gefunden wurde.

Zudem gab es einen Zeugen, der ihn anhand von Fotos identifizierte, obwohl Hinton zum Zeitpunkt der Tat in einem 15 Meilen entfernten Warenhaus arbeitete.

2002 stellten dann aber drei Schußwaffenexperten fest, dass die Patronen, die für den Mord benutzt wurden, nicht von Hinton's Waffe habe abgefeuert werden können und wahrscheinlich sogar auch nicht nur aus einer einzigen Waffe stammten.

Letztes Jahr stimmte der oberste US-Bundesgerichtshof einstimmig ab, dass Hinton nur eine zweitklassige Rechtsvertretung erhalten hätte und leitete für weitere Ermittlungen den Fall an Alabamas Gerichtshof weiter.

Die Staatsanwälte meinten allerdings zunächst, sie würden nicht neu ermitteln, solange nicht neue Experten über die Zuordnung der Munition zu Hintons Waffe entschieden hätten.

Bryan Stevenson, Hintons Anwalt, ist der Meinung, dass dieser Fall nicht dramatischer zeigen könne, dass es unbedingt einer neuen Reform bedarf.

Anthony Ray Hinton ist der 152. unschuldig Entlassene aus dem Todestrakt seit 1976 und der 2. in 2015.

Quelle: www.deathpenaltyinfo.org/node/6095

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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