04.11.2015 | Todesstrafengegner sind sich uneinig über die Thematisierung der Abschaffung beim Obersten Gerichtshof
Im Juni dieses Jahres zweifelte Richter Stephen G. Breyer in einem groß angelegten Kampf die Gesetzmäßigkeit der Todesstrafe an. Unterstützt von Richter Antonin Scalia prophezeite quasi, dass die liberalen Richter die Todesstrafe für nicht anwendbar halten würden.
Diese Art des Vorgehens teilt das Lager der Todesstrafengegner. Einige sind der Meinung, dass es sinnvoll und notwendig sei, den Fall so schnell wie möglich vor den Obersten US-Gerichtshof zu bringen.
Andere sehen in dem Vorpreschen eher die Gefahr, dass die Klage abgeschmettert oder falsch beurteilt werde und somit für Jahre erst mal vom Tisch sei.
Aber alle sind sich in einem Punkt einig: Dass sich seit der Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 eine Menge verändert hat.
Letztes Jahr haben nur sieben Bundesstaaten die Todesstrafe ausgeführt und 19 Staaten und der „District of Columbia“ haben die Todesstrafe abgeschafft, sieben davon in den letzten 10 Jahren.
Gouverneure und Gerichte haben in verschiedenen Staaten für Moratorien gesorgt, ebenso sank die Anzahl der Todesurteile und die Häufigkeit der ausgeführten Hinrichtungen sinkt stetig.
Der Oberste US-Gerichtshof hat die Todesstrafe abgeschafft für jugendliche Täter und Menschen mit geistiger Behinderung. Sie gilt außerdem nur für den Straftatbestand des Mordes.
Quelle:
http://www.nytimes.com/2015/11/04/us/politics/death-penalty-opponents-split-over-taking-issue-to-supreme-court.html?_r=0
(03.11.2015, Adam Liptak)
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de