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26.06.2016 | Arizona: Kein Sedativum mehr bei Hinrichtungen

In Zukunft wird der Einsatz des Sedativums Midazolam als eins der drei im Protokoll stehenden Medikamenten bei Hinrichtungen in Arizona gestrichen.

Aufgrund von dauerhaften Protesten seitens der Todesstrafengegner wurde seit der dramatischen Hinrichtung Joseph Wood’s im Juli 2014 niemand mehr in Arizona hingerichtet. Was dazu führte, dass am 31. Mai das Mindesthaltbarkeitsdatum der vorhandenen Medikamente ausgelaufen ist.
Und da aktuell keine Möglichkeit besteht, eine Versorgung mit Pentobarbital und/oder Sodium Thiopental zu gewährleisten, können keine Hinrichtungen durchgeführt werden.

Joseph Rudolph Wood bekam damals 15 Dosen Midazolam und Schmerzmittel, dennoch dauerte es fast zwei Stunden, bis er starb. Seither wurden alle Hinrichtungen gestoppt.

Dale Baich, einer der Anwälte, der Todeskandidaten vertritt - u.a. auch damals Joseph Wood - , ist der Meinung, dass auch wenn die Klagen seitens seiner Klienten hinsichtlich der Medikamenten Problematik abgelehnt werden, es noch genügend Forderungen geben wird, die sich gegen den Chef von Arizonas Gefängnisbehörde richtet. Dieser soll durch die uneingeschränkte Diskretion hinsichtlich des Hinrichtungsprozesses den achten Verfassungszusatz verletzt haben, so Baich.

Seit u.a. europäische Pharmazeuten die Ausfuhr von Medikamenten für Hinrichtungen blockiert haben, haben die Bundesstaaten in Amerika große Schwierigkeiten, ihre Todesurteile zu vollstrecken. Offenlegung der Herstellernamen führten dazu, dass Medikamentenhersteller aus Angst um ihren guten Ruf die Produktion bzw. Lieferungen eingestellt haben.

Seit 1992 wurden 37 Menschen in Arizona hingerichtet. Aktuell warten dort 119 Insassen im Todestrakt auf ihre Hinrichtung!

Quellen:
newschannel9.com/news/nation-world/arizona-abandons-use-of-sedative-as-a-lethal-injection-drug
(25.06.2016, Jacques Billeaud)

https://corrections.az.gov/node/431
(abgerufen am 26.06.2016)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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