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05.03.2016 | Indonesien: Todesstrafe zur Bekämpfung des Drogenhandels soll aufrechterhalten werden

Die Regierung Indonesiens gab am Dienstag öffentlich bekannt, die Todesstrafe zur Bekämpfung des illegalen Drogenhandels aufrecht zu erhalten. Befürchtet wird, dass aufgrund dessen bald wieder Exekutionen durchgeführt werden.

Am letzten Dienstag gab der führende Kopf der indonesischen Betäubungsmittelbehörde BNN, Ali Johardi bei einer Pressekonferenz bekannt, dass die Todesstrafe noch immer das beste Mittel zur Reduzierung des Drogenhandels sei.

Indonesiens Regierung wird daher entgegen aller internationaler Kritik im Rahmen ihrer "Zero-Toleranz" gegenüber Drogenhändlern an der Todesstrafe festhalten. Sie gilt nach wie vor als Erfolgsschlüssel zur Eindämpfung des Drogenschmuggels.

Collie F. Brown, Manager des Büros der Vereinten Nationen für Betäubungsmittel und Kriminalität in Indonesien, nutzte die öffentliche Konferenz hingegen, um die gegensätzliche Haltung der Vereinten Nationen zu untermauern und die dringende Notwendigkeit zur Abschaffung der Todesstrafe zu verdeutlichen. Indonesiens Regierung wird in diesem Zusammenhang aufgefordert, eine Alternative zur Bekämpfung und Bestrafung von illegalem Drogenbesitz und -handel zu finden.

Befürchtet wird nun, dass rund ein Drittel aller wegen Drogen verurteilten Gefangenen in diesem Jahr hingerichtet werden. Bislang wurden 14 Personen der wegen Drogen verurteilten Gefangenen hingerichtet. Die Exekutionen haben extreme Kritik seitens Anti-Todesstrafen Aktivisten ausgelöst und zu internationalen diplomatischen Spannungen geführt, einschließlich Ländern wie Brasilien und Australien.
 
Der Leiter des National Narcotics Board (BNN), Budi Waseso hat bereits vorgeschlagen, eine Gefängnisinsel nur für wegen Drogen Verurteilten zu errichten.

Weitere Informationen zur Todesstrafe in Indonesien finden Sie in unserem Länderbericht "Todesstrafe in Indonesien". ccg

Quellen und weitere Informationen finden Sie in dem Artikel: "Indonesia will maintain the death penalty for drug traffickers", Jakarta Post vom 4. März 2016. 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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