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20.05.2016 | Kalifornien: Gefängnisbehörde erwägt eigene Herstellung von Hinrichtungsmedikamenten

Letzte Woche gab einer der größten Medikamentenhersteller, Pfizer, bekannt, dass er künftig keine Medikamente mehr für Hinrichtungen an Gefängnisse liefern werde. Nun stellte Kaliforniens Gefängnisbehörde (California Department of Corrections and Rehabilitation) den Antrag, eigene Medikamente über sog. „compounding pharmacies“ herstellen zu lassen.

Im Bundesstaat Kalifornien sind seit über einem Jahrzehnt keine Hinrichtungen mehr durchgeführt worden, dennoch ist das Thema aktueller denn je.
Die Sprecherin der Gefängnisbehörde, Terry Thornton, wollte die Entscheidung Pfizer’s nicht kommentieren, aber sie bestätigte den Antrag, den die Gefängnisbehörde gestellt hat, um über erwähnte staatliche „compounding pharmarcies“ an die nötigen Medikamente zu gelangen.

„Compounding pharmacies“ stellen im Gegensatz zu den großen „regulären“ Herstellern nur geringe und oftmals auf den Abnehmer bestimmte Dosen eines Medikamentes her.
Es werden staatliche und private Apotheken unterschieden, die unterschiedlichen Regularien unterliegen.
Lesen Sie hierzu auch diese Informationen der U.S. Food and Drug Administration!

Todesstrafengegner sehen der Entwicklung mit großer Sorge entgegen, denn sie stellen insbesondere die Medikamentenqualität in Frage. „Es besteht ein viel höheres Risiko einer falschen Dosis,“ so Anna Zamora von der „American Civil Liberties Union of Northern California. Ihre größte Sorge gilt der Möglichkeit, in Kalifornien auch irgendwann von verpfuschten Hinrichtungen sprechen zu müssen.

Quelle und ausführlicher Bericht:
http://www.scpr.org/news/2016/05/17/60667/california-considers-making-its-own-lethal-drugs-f/
(17.05.2016, Frank Stoltze)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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