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23.05.2016 | Oklahoma: Bericht der „Grand Jury“ veröffentlicht

Vergangenen Donnerstag wurde der Bericht der „Multicounty Grand Jury of Oklahoma“ veröffentlicht, der zahlreiche Fehler bezüglich der Vorbereitung und Durchführung von Hinrichtungen in Oklahoma in der Vergangenheit offenlegt.

In besonderen Augenschein wurde die Hinrichtung von Charles Frederick Warner im Januar 2015 genommen, ebenso die im letzten Augenblick abgesagte Exekution von Richard Eugene Glossip im September des gleichen Jahres.
Anstatt wie im Protokoll vorgesehen, wurde bei Warner und beinahe auch bei Glossip
Kaliumazetat anstelle von Kaliumchlorid verwendet.

Die Jury beschuldigte in ihrem Bericht Mitarbeiter der Gefängnisbehörde und andere am Prozess beteiligte Personen, nicht mit der nötigen Sorgfalt vorgegangen zu sein.

Unter anderem wurden folgende Punkte festgestellt und bemängelt:

  • Der Direktor der Gefängnisbehörde modifizierte ohne Erlaubnis mündlich das bestehende Protokoll
  • Der Apotheker orderte die falschen Hinrichtungsmedikamente
  • An mehreren Kontrollstellen (Gefängnisdirektor, IV-Team u.a.) wurde versäumt, Bericht über das fälschlich vorliegende Medikament zu erstatten


Zudem wurden die enormen Schwierigkeiten bei der Hinrichtung von Clayton Lockett am 29. April 2014 thematisiert. Laut Zeugenaussagen quälte sich Lockett 43 Minuten lang, bevor er schlussendlich an einem Herzinfarkt starb.

mcs

Quelle und ausführliche Dokumentation:
https://www.documentcloud.org/documents/2840420-Oklahoma-Grand-Jury-Report.html
(Grand Jury Bericht vom 19. Mai 2016)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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