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17.12.2016 | Pakistan: Nur sieben Prozent der Hinrichtungen fanden aufgrund von terroristischen Akten statt

426 Menschen sind in Pakistan im Zeitraum von Dezember 2014 bis November 2016 hingerichtet worden. Davon nur 29 aufgrund von Verurteilungen wegen Terrorismus.

Der erste und somit wichtigste Punkt des „National Action Plan“ ist die „Exekution von verurteilten Terroristen“, welcher eine abschreckende Wirkung für künftige terroristische Taten haben sollte. Dennoch sind die wenigsten Hinrichtungen wegen solcher Vergehen durchgeführt worden.
Der „National Action Plan“, der insgesamt 20 Punkte umfasst, wurde nach den terroristischen Attacken in einer Schule in Peshawar ins Leben gerufen.

Eine ideologische Diskussion ist entfacht. Die Befürworter der Todesstrafe berufen sich noch immer auf eine angeblich abschreckende Wirkung, während die Gegenseite behauptet, dass das niemals der Fall sein wird, womit sie auf die westlichen Länder, die die Todesstrafe schon lange verbannt haben, hinweisen.

Rechtsanwältin Sarah Belal, Geschäftsführerin des „Justice Project Pakistan“ (JPP) ist der Ansicht, dass das Rechtssystem in Pakistan stark problembehaftet ist. „Wir haben Probleme bei den Untersuchungen (einer Straftat) und haben ein Kapazitätsproblem in unseren Polizeibehörden.“
Bevor irgendwelche Kriminellen hingerichtet werden, sollte erst mal an diesen Problemen gearbeitet werden, so Belal.

Die Regierung hat eine ganz andere Sicht auf die Sachlage. Die vorliegenden Zahlen würden zeigen, dass die Todesstrafe eine abschreckende Wirkung habe. Laut offiziellen Statistiken seien die Zahlen der Terrorangriffe von 1823 im Jahr 2014 auf 1009 im Jahr 2015 gesunken. Ebenso die
Opferzahl nach terroristischen Attacken, sie sei von 1761 Fällen im Jahr 2014 auf 1081 im Jahr 2015 gesunken.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
https://www.thenews.com.pk/print/171923-Only-7-per-cent-of-executions-related-to-terror-charges
(15.12.2016, Fakhar Durrani)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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