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05.10.2016 | Virginia: Genügend Medikamente für eine Hinrichtung vorhanden

Sollte in den nächsten Monaten eine Hinrichtung angesetzt werden, hat Virginias Gefängnisbehörde eine ausreichende Midazolam und Kaliumchlorid vorrätig, um diese durchführen zu können.

Es sei genügend vorhanden, um eine Hinrichtung inklusive der nötigen Tests  durchzuführen. Ebenso sei eine Dosis als Back-up reserviert. Das dritte im Protokoll verankerte Medikament, das Muskelrelaxans Rocuronium Bromid, sei vorab schon verfügbar gewesen.
Die beide fehlenden Medikamente wurden nun von einer unbekannten „Compounding - Pharmacy“ bezogen.

Vergangenen Montag wies der Oberste US-Gerichtshof die Berufungsanträge von Ricky Javon Gray und Ivan Teleguz ab, sodaß die beiden Häftlinge bald einen Hinrichtungstermin erhalten könnten.

Seit dem 1. Juli dieses Jahres dürfen die Gefängnisbehörden in Virginia ihre Medikamente über sogenannte „Compounding Pharmacies“ beziehen, die bei Bedarf Medikamente herstellen und den Gefängnissen zur Verfügung stellen. In Virginia wurde erst kürzlich der Vertrag mit einem neuen Lieferanten unterzeichnet. 16 500 $ (rund 14 700 Euro) für drei Dosen eines Medikamentencocktails sollen die Behörden bezahlt haben, wobei zwei Dosen immer für Tests und Back-ups zurückgelegt werden.
16 500 $ kostet somit eine einzige Hinrichtung und ist mehr als das 30-Fache teurer im Vergleich zu vergangenem Jahr bei „regulärer“ Beschaffung der nötigen Medikamente.

Aktuell sitzen sieben Männer im Todestrakt von Virginia!

Quelle:
http://www.richmond.com/news/article_da9cb045-9f00-55a2-bc24-ceadc8513fc0.html
(04.10.2016, Frank Green)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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