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11.05.2017 | Alabama: Beschleunigung der Prozesse bei Todesurteilen angestrebt

Der Ausschuss des Repräsentantenhauses in Alabama hat einen Gesetzesentwurf genehmigt, der die Prozesse und Berufungen in einem Todesstrafenfall verkürzen soll. Dienstag wurde er an die nächste höhere Instanz weitergeleitet.

Aktuell wird eine Klage oder Berufung nach der anderen eingereicht und abgearbeitet. Künftig sollen Insassen alle Klagepunkte gleichzeitig einreichen, das verkürze die Zeit zwischen Urteil und Vollstreckung um Jahre, so der Plan.

Der republikanische Senator Cam Ward argumentierte seine Befürwortung des Entwurfs damit, dass die Prozesse aktuell Jahrzehnte dauern würden und für eine Verschleppung von Berufungen missbraucht würden. Laut Ward würde Alabama nun die Prozesse dem texanischen Prinzip anpassen wollen.

Chris England, ein Demokrat aus Tuscaloosa, hielt mit der Tatsache dagegen, dass wenn man die Prozesse verkürzen oder beschleunigen würde, die Gefahr deutlich höher wäre, einen Unschuldigen hinzurichten. Er führte das Beispiel Ray Hinton an, der nach fast 30 Jahren in Alabamas Todestrakt schließlich 2015 als unschuldig entlassen werden konnte.

Quelle:

http://www.wcbi.com/alabama-wants-speed-death-penalty-process/
(09.05.2017, Robert Davidson)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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