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02.08.2017 | Alabama: Keine Entschädigung für 30 Jahre unschuldig im Todestrakt

30 Jahre lang saß Anthony Ray Hinton für ein Verbrechen in Alabamas Todestrakt, den er nie begangen hat. Eine Entschädigung für diese Zeit wurde ihm nun verwehrt.

Hinton wurde nach bewiesener Unschuld im April 2015 aus dem Gefängnis entlassen und wurde damit die 152. unschuldig zum Tode verurteilte Person seit der Wiedereinführung der Todesstrafe 1976. Er saß seit 1983 im Todestrakt.

Alabama bietet unschuldig Inhaftierten eine Entschädigung, wenn der Entschädigungsausschuss der Ansicht ist, die nötigen Kriterien seien erfüllt. Hintons Antrag wurde vom Ausschuss geprüft und genehmigt. Senator Paul Bussman setzte sich mit einem Gesetzesentwurf (SB 211) dafür ein, dass eine Entschädigung von 1,5 Millionen Dollar an Anthony Hinton gezahlt werde solle. Doch dieser Entwurf wurde nie genehmigt.

Zwischenzeitlich hat Alabama den sog. „Fair Justice Act“ ins Leben gerufen, der dazu führen soll, die Berufungszeiten zu verkürzen und so die zum Tode verurteilten Menschen schneller hinrichten zu können.
Wäre dieses schon zu Zeiten möglich gewesen, als Anthony Hinton verurteilt wurde, wäre er trotz seiner Unschuld hingerichtet worden, so Hinton in einem Statement.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
https://eji.org/news/alabama-refuses-compensation-to-anthony-ray-hinton-innocent-man-who-spent-30-years-death-row
(31.07.2017, EJI)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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