25.07.2017 | Belarus: Schritte Richtung Abschaffung der Todesstrafe
Die weißrussische Regierung unter Aljaksandre Lukaschenka hat auf den Aufruf des "Viasna" Menschenrechtszentrum reagiert und die Aussprache eines Hinrichtungsmoratoriums befürwortet.
Nahezu 20.000 Menschen unterzeichneten Anfang Juli diesen Jahres den Appell der Menschenrechtsorganisation "Viasna" an die weißrussische Regierung, ein Hinrichtungsmoratorium auszusprechen. Die Regierung reagierte mit der Bereitschaft, einem Moratorium zuzustimmen und legte zugleich Statistiken offen, die eine eindeutig gesunkene Zahl der in Belarus jährlich ausgesprochenen Todesurteile zeigte. Zugleich berief sie sich auf den Volksentscheid im Jahr 1996, bei dem sich noch immer 80.44 % der weißrussischen Bevölkerung für die Beibehaltung der Todesstrafe ausgesprochen hatten.
Belarus ist weiterhin das einzige europäische Land, in dem die Todesstrafe noch existiert und auch praktiziert wird. Vier zum Tode Verurteilte waren im letzten Jahr hingerichtet worden.
Im Juni hatte die Europäische Union bereits an die weißrussische Regierungn appelliert, ein Moratorium auszusprechen und auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International drängt weiterhin darauf, die Todesstrafe in Belarus endlich zur Vergangenheit werden zu lassen.
Weitere allgemeine Informationen zur Todesstrafe in Belarus finden Sie auch in dem Länderbericht "Die Todesstrafe in Belarus" auf unserer Webseite.
Quelle und weitere Informationen zur heutigen Nachricht:
"Belarus edging towards abolition of death penalty", Belsat TV vom 20. Juli 2017.
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de