zurück zur Übersicht

01.04.2017 | China: Mutter eines unschuldig Hingerichteten erhält Entschädigung

Die Mutter eines jungen Mannes, der fälschlicherweise für eine Vergewaltigung mit anschließendem Mord hingerichtet wurde, erhielt nun eine Entschädigung von umgerechnet rund 2,7 Millionen Yuan (aktuell rund 367 000 Euro).

Nie Shubin - damals 20 Jahre alt - wurde 1994 verhaftet, kurz nachdem die Polizei die Leiche von Kang Juhua in Shijiazhuang in Hebei gefunden hatte. Nie gestand fälschlicherweise während des polizeilichen Verhörs und wurde im darauffolgenden Jahr zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Mehr als ein Jahrzehnt später konnte der wahre Täter ermittelt werden: Wang Shujin, der wegen eines anderen Verbrechens verhaftet wurde, gestand den Mord an Kang Juhua.

Die Entschädigungssumme setzt sich aus Beträgen für den entstandenen emotionalen Schaden, für den Tod und die Beerdigungskosten wie auch als Entschädigung für die Verletzung des Rechts auf persönliche Freiheit zusammen. Außerdem war noch eine einmalige Zahlung an die Mutter als Unterstützung inbegriffen.
Eine Entschädigung für eine Rehabilitation des Namens wurde abgelehnt.

Die Summe ist bislang die höchste, die für Fehler der Justiz jemals in China erstritten wurde. Der vorherige Rekord lag bei einer Million Yuan (rund 138 000 Euro). Diese Summe erhielt die Familie von Huugjilt, der fälschlicherweise im Alter von 18 Jahren für eine Vergewaltigung und Mord hingerichtet wurde.

Quelle mit weiterführenden Links:
http://www.scmp.com/news/china/policies-politics/article/2083590/chinese-mother-man-wrongfully-executed-over-rape-and
(31.03.2017, Josh Ye)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

zurück zur Übersicht